01.10.2011

Monatszusammenfassung September

Hallo zusammen!

Erst der vierte Nachweis dieser Art im Saarland (23.09.2011)
Der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola)
Auch der zweite Herbstzugmonat 2011 ist vorüber. Die Trends des Vormonats wurden dabei weitgehend bestätigt, mit Qualität vor Quantität. Die beiden herausragenden Fänge im September waren dabei der Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) und der Rohrschwirl (Locustella luscinioides), welche im Vorjahr nur im August beringt werden konnten. Vergleicht man den Zugverlauf mit 2010 fällt vor allem das Fehlen der Waldarten auf (z.B. Meisen), die im letzten Jahr ungewöhnlich stark auf dem Zug waren. Im großen Ganzen ist keine große Verschiebung der Zugzeiten zu bemerken, was auch anhand des Eintreffens der Beutelmeisen einen Tag vor dem Erstfang im Vorjahr zu belegen ist. Doch auch diesen Monat macht sich das seltenere Beringen im Vergleich zu 2010 bemerkbar, viele häufige Arten wurden daher in deutlich seltenerer Zahl gefangen, andere Arten, die oftmals durch Zufall gefangen werden, gar nicht.

Ging im September am häufigsten ins Netz
Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
Der Wasserstand ist im Vergleich zum August wegen der Schönwetterperiode etwas zurückgegangen, aber wohl leider zu spät, um noch ziehende Watvögel anzulocken, auch die Tüpfelralle (Porzana porzana), die zuletzt 2009 gefangen werden konnte, blieb aus. Umso erfreulicher, dass der Fang einer Wasserralle (Rallus aquaticus) gelungen ist. Mal sehen, ob sich da im nächsten Monat noch etwas positiv entwickelt, im Hinblick auf den Fang von Zwergschnepfen (Lymnocryptes minimus) und anderer spät durchziehender Arten.


Nach Rekordzahlen 2010 dieses Jahr seltener
Die Singdrossel (Turdus philomelos)
Nach deutschlandweiten Berichten über die Erkrankung und ein "Massensterben" aufgrund der Infektion mit dem Usutu-Virus müssen einige Fangzahlen besonders sensibel betrachtet werden. Betroffen sind vor allem Amseln (Turdus merula), aber auch andere Drosseln, Stare (Sturnus vulgaris) und weitere Arten. Dennoch sind alle betroffenen Arten noch im Biotop vorhanden, jeden Morgen sind mehrere Amseln rufend nachzuweisen und es wurde noch kein Individuum mit Krankheitssymptomen gefangen. Der "Einbruch" der Fangzahlen der Drosseln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt aus unserer Sicht weniger an schwacher Population 2010 als an starker Population 2011 - sowohl Amsel als auch Singdrossel (Turdus philomelos) wurden letztes Jahr in Rekordzahl gefangen!

Die gute Nachricht des Monats ist die hohe Zahl an Eisvögeln (Alcedo atthis) und Beutelmeisen (Remiz pendulinus) im Gebiet. Ein großer Gewinner sind auch die Zilpzalpe (Phylloscopus collybita), die offenbar ein sehr starkes Brutjahr hatten.

Hier die Statistik der Neuberingungen in aller Ausführlichkeit:


Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch

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