02.11.2011

Monatszusammenfassung Oktober

Hallo an alle ornithologisch Interessierten!

Rolf Klein mit der gerade gefangenen Zwergammer (Emberiza pusilla).
Diese Art wurde erst zum zweiten Mal im Saarland nachgewiesen.
Nun ist also auch der dritte Monat der Herbstzugberingung 2011 abgeschlossen. Unser Team blickt durchaus positiv auf den vergangenen Monat zurück, vor allem aufgrund des sensationellen Fangs einer Zwergammer (Emberiza pusilla) an einem der stärksten Zugtage, die im Biotop je registriert wurden.

Die Rohrammer (Emberiza schoeniclus) ist die häufigste Art
des letzten Monats mit über 700 Neuberingungen
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: Viele Arten, die im letzten Jahr noch häufig gefangen wurden, sind in diesem Jahr selten oder gar nicht vertreten, insbesondere sämtliche Waldarten, die aus unerfindlichen Gründen 2010 in artfremde Biotope ausflogen. Andere Arten, wie der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und die Gartengrasmücke (Sylvia borin) sind in diesem Jahr bereits abgezogen, was vermutlich auf das durchweg passable Wetter zurückzuführen ist. Die Rohrammer (Emberiza schoeniclus) scheint nach schwachen Fangzahlen im Vorjahr augenscheinlich wieder auf das übliche Niveau zurückgekehrt zu sein, die statistische Beurteilung ist jedoch durch die geringere Zahl der Fangtage erschwert.

Kohlmeisen (Parus major) und andere typische
Waldbewohner sind in diesem Jahr nur selten im Gebiet
Das IKEA-Biotop zeichnet sich in diesem Jahr vor allem durch den enorm hohen Wasserstand aus. Umso erstaunlicher ist es, dass dennoch eine Wasserralle (Rallus aquaticus) und 2 Bekassinen (Gallinago gallinago) beringt werden konnten. Leider ist in diesem Jahr die Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus) ausgeblieben, die sonst eigentlich regelmäßig gefangen werden konnte. Darüber hinaus scheinen Disteln und Erlen, die bevorzugten Nahrungsquellen der Stieglitze (Carduelis carduelis) und Erlenzeisige (Carduelis spinus), in diesem Jahr nur wenig Samen zu tragen, die beiden Arten kommen daher nur in geringerer Zahl vor.

An dieser Stelle wurde im letzten Monat auch das Massensterben der Amseln (Turdus merula) thematisiert. Auch heute gilt noch, was auch letzten Monat galt: Bislang wurde von uns keine Amsel mit Symptomen einer Usutu-Infektion gefangen. Die geringeren Fangzahlen im Vergleich mit 2010 sind vor allem auf die geringere Zahl der Beringungstage zurückzuführen.

Auch in diesem Monat möchten wir mit einer guten Nachricht schließen: Endlich konnte der Bergpieper (Anthus spinoletta) wieder auf dem Herbstzug beringt werden, was zuletzt 2008 gelang. Wie man sieht, ist der eine oder andere gute Fang noch drin! Dies hängt aber vor allem vom Wetter in den nächsten Wochen ab: Solange kein morgentlicher Frost zu befürchten ist und das schöne Wetter anhält, werden wir weiterhin beringen.

Hier die Statistik der Neuberingungen des Monats Oktober:


Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen