28.09.2011

Und das nächste Highlight!

Hallo allerseits!

junger Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
Auch der September neigt sich dem Ende entgegen und er verabschiedet sich mit einem schon länger erwarteten Gast: Endlich wurde der erste Rohrschwirl (Locustella luscinioides) des Herbstzugs gefangen. In diesem Jahr wurde zwar bereits ein Exemplar zum Frühjahrszug beringt, allerdings waren in den vorigen Jahren auch stets einige Individuen im Herbst (dabei vor allem Ende August) gefangen worden. Das dabei stärkste Jahr war 2009 mit insgesamt 9 beringten Rohrschwirlen. Das nun gefangene Exemplar ist dabei ein recht später Nachweis der Art im Saarland.

Ansonsten wurden bei der letzten Aktion des Monats am 27.09. und 28.09.  insgesamt 116 Vögel aus 17 Arten beringt, der Spitzenreiter ist dabei zum ersten Mal die Rohrammer (Emberiza schoeniclus) mit 32 Tieren, gefolgt von 23 Rotkehlchen (Erithacus rubecula) und 18 Zilpzalpen (Phylloscopus collybita). Doch auch der Rohrsängerdurchzug ist nicht ganz beendet, immerhin 8 weitere Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und 1 Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) konnten gefangen werden.

Das IKEA-Biotop im Herbst 2011 - (vgl. Sommer 2011)
Die weiteren Besonderheiten der Aktion waren 6 neu beringte Beutelmeisen (Remiz pendulinus) und 1 Eisvogel (Alcedo atthis). Bei den Beutelmeisen gibt es zudem den ersten Fremdfang dieser Art für das Jahr 2011, ein altes Männchen mit Ring aus Paris machte heute Station im Biotop. Mal schauen ob sich der Trend der hohen Fremdfangquote dieser Art auch in diesem Jahr wieder fortsetzt.


Hier noch die Zusammenfassung der bedeutenden Fänge:

28.09.
6 Beutelmeisen (Remiz pendulinus) + 1 Fremdfang Paris
1 Eisvogel (Alcedo atthis)
1 Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
1 Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)


Viele Grüße,
Sebastian Kiepsch

23.09.2011

Ein Prosit auf den Seggenrohrsänger 2011 - und Beutelmeisen!

Der Titel verrät es:

Junger Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) - beringt am 23.09.2011
Der seltenste Singvogel Europas ist uns endlich auch in diesem Jahr wieder in die Netze gegangen. Am heutigen Morgen gegen 7:30 Uhr wurde ein diesjähriger Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) gefangen und beringt. Nachdem in den letzten beiden Jahren der Nachweis dieser seltenen Art jeweils am 10. August gelang - und nur an diesem Tag - erscheint dieser Fang Ende September recht spät. Im benachbarten Luxemburg gab es in der Vergangenheit jedoch bereits Fänge im Oktober. Für das Saarland ist dies erst der vierte Nachweis der seltenen Art - allesamt durch Fänge der Beringungsstation.

Nach dieser kleinen Sensation erstmal ein Hallo an alle Leser!

Es geht rund im kleinen IKEA-Biotop! An den insgesamt vier Beringungstagen zwischen 19.09. und 23.09. wurden zwar nur 203 Vögel aus 19 Arten beringt, es sind aber die Highlights, welche diese Aktion so besonders machen. Die drei Spitzenreiter der Aktion waren die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) mit 53 Tieren, das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) mit 42 Exemplaren und der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) mit immerhin noch 34 neu beringten Individuen. Interessanterweise konnte kein weiterer Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) neu beringt werden!

Beutelmeise (Remiz pendulinus) - Männchen
Unter den hervorhebenswerten Neuberingungen sind zwei weitere Eisvögel (Alcedo atthis), der oben erwähnte Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola) und die ersten 9 Beutelmeisen (Remiz pendulinus) des Herbstzugs 2011. Letztere Art, die Mitte des letzten Jahrzehnts noch im Saarland brütete, ist mittlerweile lediglich auf dem Zug noch zu beobachten. Im IKEA-Biotop werden jährlich bis zu 100 Beutelmeisen beringt. Dort suchen sie meist die Rohrkolbenbestände in Gewässernähe auf, von deren Sämereien sie sich vorwiegend ernähren. Der Name "Beutel"-Meise rührt von den imposanten Nestbauten, eine Verwandtschaft zu den "echten" Meisen (Paridae) wie z.B. Blaumeise (Parus caeruleus) oder Kohlmeise (Parus major) besteht aber nicht. Interessant an Beutelmeisen ist auch die hohe Wiederfangquote: In den letzten Jahren war im Schnitt eine von 5 gefangenen Beutelmeisen bereits mit einem fremden Ring versehen - im Vergleich zu 1 aus 200 Tieren beim Teichrohrsänger. In diesem Zusammenhang gibt es noch einen Fremdfang zu melden: Ein adulter Teichrohrsänger mit Ring aus Paris wurde am 19.09. gefangen.

Mal sehen, was die nächste Woche uns an Überraschungen noch beschert! In der Zwischenzeit gibt es hier noch die Highlights dieser Woche in der Zusammenfassung:

Der Eisvogel (Alcedo atthis) hatte wohl ein gutes Brutjahr!
19.09.
Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) - Fremdfang Paris

20.09.
1 Eisvogel (Alcedo atthis)

22.09.
1 Eisvogel
9 Beutelmeisen (Remiz pendulinus)

23.09.
1 Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola)

Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch

18.09.2011

Von Laubsängern, Fledermäusen und Wasserrallen

Hallo an alle Leser!

Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
Auch die dritte Septemberwoche wurde erfolgreich abgeschlossen. In der Zeit von 12.09.-17.09. wurde an insgesamt vier Tagen beringt. Dabei konnten insgesamt 317 Individuen aus 26 Arten gefangen werden. Zahlenmäßiger Spitzenreiter dieser Aktion war die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) mit 94 Exemplaren, gefolgt von Zilpzalp (Phylloscopus collybita) mit 69 Tieren und dem Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) mit 60 neu beringten Individuen. Zum ersten Mal ist also der Teichrohrsänger nicht ganz vorne. Auch die Zahl der gefangenen Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) ist mit insgesamt 5 neu beringten Tieren rückläufig gegenüber den vorigen Aktionen. Dies deutet darauf hin, dass der Zug der Rohrsänger langsam aber sicher dem Ende entgegen geht und andere Arten nun verstärkt den Weg ins Winterquartier antreten. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Fang eines weiteren Sumpfrohrsängers (Acrocephalus palustris) am 13.09., dies könnte der letzte Sumpfrohrsänger des Jahres gewesen sein.

Die hohe Anzahl an Zilpzalpen, welche bereits in der Brutzeit in recht hoher Zahl vorhanden waren, könnte ein Indiz für ein gutes Brutjahr darstellen - die nächsten Aktionen werden noch Genaueres zeigen. Der Zilpzalp ist im Biotop der häufigste Vertreter der Gattung der Laubsänger, neben dem Fitis (Phylloscopus trochilus).

Fitis (Phylloscopus trochilus) (links) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita)

Neben den häufigen Arten konnten auch einige besondere Fänge verzeichnet werden: Ein weiteres Blaukehlchen (Luscinia svecica), 2 Eisvögel (Alcedo atthis) und 1 Schafstelze (Motacilla flava spec.) sind da zu nennen. Trotz des hohen Wasserstands konnte zudem die erste Wasserralle (Rallus aquaticus) des Jahres 2011 gefangen werden - bei den Regenmengen der letzten Tage ein überraschender Erfolg. Die Rallenvögel (Rallidae) stellen in der Vogelwelt eine eigene Familie dar, die wie eine Mischung aus Hühnervogel und Watvogel anmutet. Die äußerst scheuen Tiere suchen in Feuchtgebieten auf Schlickflächen nach Nahrung, die vorwiegend aus Insekten, deren Larven, Weichtieren und anderen tierischen Bestandteilen besteht. Daher werden Rallen zumeist auch nicht mit den Fangnetzen, sondern mit speziellen Bodenfallen gefangen. Bei zu hohem Wasserstand liegen diese Fallen unter Wasser, was für die meisten Rallen eher uninteressant ist.

Endlich gefangen! Sebastian Kiepsch mit der ersten Wasserralle (Rallus aquaticus) 2011
Fremdfänge gibt es von dieser Aktion leider keine zu melden, aber ein interessanter Wiederfang eines von uns beringten Vogels: Der junge Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) vom 21.08., damals gefangen mit ca. 28,9 Gramm Gewicht, wurde am 13.09. erneut gefangen mit nun 50,3 Gramm, dies entspricht einer Zunahme von 74 Prozent. Das gewonnene Gewicht steckt vor allem in den enormen Fettreserven (beim letzten Fang Stufe 7 von 8), welche während des Zugs abgebaut werden. Es ist anzunehmen, dass dieses Tier nun den Weg ins Winterquartier antritt und kaum noch Zwischenstopps zur weiteren Nahrungsaufnahme einlegen wird. Gute Reise!

Neben Vögeln wurde auch eine weitere Art auf ihrem Zug gefangen - eine Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii). Diese Fledermausart wandert im Herbst nach Mittel- und Südeuropa in ihr Winterquartier und geht dabei nicht selten in der Abenddämmerung in eines der Fangnetze. Im vergangenen Jahr konnte dabei auch ein in Dresden markiertes Exemplar gefangen werden.

Hier nochmal alle Highlights in tabellarischer Form:

Fabian Feß mit der gefangenen
Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
12.09.
1 Schafstelze (Motacilla flava spec.)
1 Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)

13.09.
1 Blaukehlchen (Luscinia svecica)
2 Schilfrohrsänger
1 Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) (spät dran!)

17.09.
2 Eisvögel (Alcedo atthis)
2 Schilfrohrsänger
1 Wasserralle (Rallus aquaticus) 


Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch



09.09.2011

Der September geht los

Hallo an alle Leser!

Beringtes Rotkehlchen (Erithacus rubecula) - Typische September-Art
Der September ist da und mit ihm ein breites Artenspektrum an Durchzüglern. An insgesamt 4 weiteren Fangtagen seit Monatsbeginn wurden 435 Vögel aus 28 Arten beringt. Der Durchzug der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) lässt zwar spürbar nach, dennoch war diese Art an allen Tagen mit 134 Exemplaren am stärksten vertreten, dicht gefolgt von der Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) mit 113 Tieren. Stark zugenommen hat die Zahl der Zilpzalpe (Phylloscopus collybita) und die der Rotkehlchen (Erithacus rubecula), es wird spürbar Herbst!

Langsam kommen auch die ersten Rohrammern (Emberiza schoeniclus) an. Die im Volksmund auch "Rohrspatzen" genannten Vögel sind zurzeit ein oft gesehener Gast im Gebiet. Die auch im Biotop brütende Vogelart bewohnt ausgedehnte Schilfbereiche und rastet auf dem Zug auch in diesen. Den Hauptdurchzug erlebt diese Art gegen Ende September, kann aber auch bis in den Winter noch gefangen werden.

Rohrammer (Emberiza schoeniclus) - Links Männchen im Prachtkleid, rechts Weibchen
Der Trend der Vorwochen setzt sich auch bei dieser Aktion fort: Die Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) ziehen verstärkt durch (15 Exemplare gesamt), während sich 2 Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) nach wie vor im Gebiet aufhalten. Bei letzteren ist unter anderem interessant, dass diese beim Wiederfang zuletzt das annähernd doppelte Gewicht im Vergleich zum Erstfang aufwiesen. Der Tisch im Biotop scheint also für beide Arten reich gedeckt zu sein.

Die Highlights dieser Aktion sind 4 weitere Blaukehlchen (Luscinia svecica), 2 Eisvögel (Alcedo atthis) und vor allem der schon lange erwartete erste Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) des Jahres. Wurde gerade das Fehlen dieser Art in der Monatszusammenfassung für den August noch verwundert festgestellt, so ging er direkt am 02.09. ins Netz. So schnell kann's gehen.

Auch 2 weitere Fremdfänge mit Brüsseler Ring wurden gemacht, 1 weiterer Schilfrohrsänger und 1 Rauchschwalbe (Hirundo rustica). Von anderen Beringungszentralen gab es leider keine Wiederfunde.

Und wie immer hier noch alle interessanten Fänge als Liste:

Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
02.09.
2 Eisvögel (Alcedo atthis)
2 Blaukehlchen (Luscinia svecica)
11 Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)

07.09.
Rauchschwalbe (Hirundo rustica) - Wiederfund Brüssel

08.09.
1 Blaukehlchen
2 Schilfrohrsänger + 1 Wiederfund Brüssel

09.09.
1 Blaukehlchen
2 Schilfrohrsänger


Viele Grüße,
Sebastian Kiepsch

02.09.2011

Monatszusammenfassung August

Hallo zusammen!

Zwergdommel (Ixobrychus minutus) - beringt 2010, wiedergefangen 2011
Der erste Herbstzugmonat 2011 ist beendet. Die Ergebnisse können sich dabei durchaus sehen lassen, mit einigen Besonderheiten und zahlreichen Arten war der August ein sehr zufriedenstellender Monat. Der beste Fang des Monats war dabei eindeutig die beringte Zwergdommel (Ixobrychus minutus), welche im vergangenen Jahr von uns an gleicher Örtlichkeit beringt wurde. Zum Zugverlauf gibt es vor allem zu sagen, dass viele Arten den Weg ins Winterquartier deutlich früher antreten, als es in den letzten Jahren der Fall war, vor allem Rotkehlchen (Erithacus rubecula). Insgesamt fällt aber auch auf, dass in diesem Jahr mit etwas geringerer Intensität beringt wird, die Gesamtfangzahl ist etwas niedriger als im vorigen Jahr.

Die Grünfinken (Carduelis chloris) sind nach dem
riesigen Bruterfolg 2010 in diesem Jahr nicht so häufig
Der hohe Wasserstand aufgrund der starken Regenfälle im Juli macht uns aber etwas zu schaffen, insbesondere Watvögel und Rallen, die fast ausschließlich in Bodenfallen auf den Schlickflächen gefangen werden, bleiben aus, da Schlickflächen momentan kaum vorhanden sind. Andere Arten sind in diesem Jahr deutlich seltener vorhanden, so wurde z.B. auf dem Herbstzug noch kein Rohrschwirl (Locustella luscinioides) gefangen, der sonst regelmäßig in die Netze geht. Auch Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) blieben in diesem Jahr bislang aus, in den vergangenen Jahren wurden hingegen stets einige Exemplare gefangen. Die Grünfinken (Carduelis chloris), welche im letzten Jahr mit über 600 Gesamtfängen ein Sensationsjahr hatten, sind zum Niveau der Vorjahre zurückgekehrt. Ein großer Verlierer sind auch Drosseln wie Amsel (Turdus merula) und Singdrossel (Turdus philomelos).

Die Wasserralle (Rallus aquaticus) konnte dieses Jahr aufgrund
des hohen Wasserstands leider noch nicht gefangen werden
Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass Arten wie Wendehals (Jynx torquilla), Blaukehlchen (Luscinia svecica) und Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) in schöner Regelmäßigkeit gefangen wurden, trotz der geringeren Zahl der Beringungstage.

Hier die Statistik der Neuberingungen in aller Ausführlichkeit:


Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch

01.09.2011

Drei weitere Fangtage

Hallo zusammen!

Eine weitere Woche neigt sich dem Ende entgegen. Während ich gerade in der Hütte sitze und die Netze schon für den nächsten Fangtag  morgen geöffnet sind, wollte ich die Gelegenheit noch nutzen, um die letzten Tage kurz zusammenzufassen.

Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist momentan ein häufiger Gast

Die letzte Aktion des Monats August lief von 28.08. - 30.08. Mit 287 Individuen aus 20 Arten ist sie quantitativ nicht die stärkste, qualitativ war aber auch wieder der eine oder andere Fang dabei. Die zahlenmäßigen Spitzenreiter waren erneut Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla). Auch 8 weitere Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) plus ein Fremdfang mit Brüsseler Ring gingen in die Netze. Bemerkenswert ist weiterhin, dass zwei der zu Beginn und Mitte des Monats beringten Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) sich immer noch im Gebiet aufhalten. Ein kleines Zug-Hoch hatten auch die Weidenmeisen (Parus montanus), von denen an einem Tag gleich 3 Exemplare gefangen wurden.

Die Weidenmeise (Parus montanus) ist
die kleinste der einheimische Meisen
Die Highlights der Aktion waren aber ein Wendehals (Jynx torquilla) und 3 weitere Eisvögel (Alcedo atthis). Bei letzteren fällt insbesondere auf, dass ausschließlich Jungvögel gefangen wurden. Ist der Eisvogel in der Literatur auch oft als Standvogel beschrieben, so werden dennoch die Jungtiere nach der Brutzeit von den Altvögeln aus dem Revier vertrieben. Die jungen Eisvögel suchen sich dann ein neues Revier, diese Suche ist oft auch mit längeren Flugstrecken verbunden, was man anhand des Wiederfangs eines Eisvogels mit Ring der Vogelwarte Hiddensee aus dem letzten Jahr belegen kann.

An Fremdfängen gibt es diesmal zwei zu vermelden, beide aus Brüssel, beide Rohrsänger, einer Teich-, der andere der oben erwähnte Schilfrohrsänger. Bleibt zu warten, wann die ersten "weitgereisten" Fremdfänge aus Skandinavien und dem Baltikum eintreffen.

Eine interessante Beobachtung gibt es noch vom 30.08., hier wurden gleich 5 Waldwasserläufer (Tringa ochropus) im Biotop beobachtet, die jedoch allesamt nicht gefangen werden konnten.

Hier wie gewohnt die Highlights der Aktion:

Der Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
konnte im letzten Jahr auch beringt werden
28.08.
1 Eisvogel (Alcedo atthis)
1 Wendehals (Jynx torquilla)

29.08.
1 Eisvogel
2 Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)

30.08.
1 Eisvogel
6 Schilfrohrsänger + 1 Fremdfang aus Brüssel


Viele Grüße aus der Beringungsstation,
Sebastian Kiepsch