04.07.2017

NABU-Beringungsstation ab sofort unter hauptamtlicher Leitung

Hallo zusammen!

Das IKEA-Biotop im Sommer 2017

Lange war es still um uns geworden, liegt der letzte Beitrag an dieser Stelle nunmehr schon über neun Monate zurück. Nicht etwa, weil wir untätig gewesen wären oder die Beringung aufgegeben hätten. Im Gegenteil, die Arbeiten am Jahresbericht 2016 laufen und die Brutzeiterfassung 2017 ist in vollem Gang. Doch eine weitere Angelegenheit ließ uns in den vergangenen Monaten nur wenig Zeit zum Atmen: Nichts Geringeres als die Zukunftsperspektive der NABU-Beringungsstation.

Sebastian Kiepsch wird zum 01.07.2017 die Leitung der
NABU-Beringungsstation im Hauptamt übernehmen.
Die gute Nachricht zunächst vorweg: Als konsequente Fortführung der Professionalisierung der Beringungsstation wird vom NABU Landesverband Saarland ab Juli 2017 eine hauptamtliche Stelle für die Stationsleitung geschaffen. Diese Vollzeitstelle wird von Sebastian Kiepsch besetzt, der seit 2012 gemeinsam mit Rolf Klein schon ehrenamtlich die Leitung der Beringungsstation übernommen hatte. Hauptaufgabe ist die Sicherung einer dauerhaften Grundlage für die Arbeit der NABU-Beringungsstation, sowohl im Hinblick auf eine kontinuierliche, systematische Erfassung und Berichterstattung, Veröffentlichungen und Öffentlichkeitsarbeit, als auch die Akquise von finanziellen Mitteln, sowie Anwerbung, Koordination und Betreuung von potentiellen Beringungshelfern.

Für die NABU-Beringungsstation ist dieser Schritt eine bedeutende Zäsur in ihrer Arbeit, jedoch keinesfalls eine Abkehr vom ehrenamtlichen Modell: Nach wie vor sind alle Beringungshelfer ehrenamtlich tätig, welche zum großen Teil für die Feldarbeit verantwortlich sind. Wie sich aber in den letzten Jahren zeigte, ist dieses Konzept für die Stationsleitung auf Dauer nicht weiter tragbar. Nicht zuletzt aufgrund der Ausweitung der wissenschaftlichen und umweltpädagogischen Arbeit stieg das Arbeitspensum in der jüngeren Vergangenheit stetig an. Im Gegensatz dazu schieden über die Jahre mehr und mehr Stammkräfte aus, da neben dem Beruf wenig Zeit für ein derartig forderndes Engagement blieb. Für die wenigen Verbliebenen bedeutete dies wiederum eine Mehrbelastung, die speziell zu den Zugzeiten mit enormen Entbehrungen verbunden war. Weil ausschließlich in der Freizeit beringt wurde, mussten potentielle studentische Hilfskräfte, Praktikanten und Gastberinger auch meist abgewiesen werden, da keine dauerhafte Betreuung möglich war.

Um diese Abwärtsspirale für die Beringungsstation zu durchbrechen, wurden zum Jahreswechsel die NABU-Gruppen im Saarland gezielt angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Eine aus unserer Sicht sehr positive Resonanz und zahlreiche Zusagen von Finanzmitteln erlauben nun diesen zunächst befristeten Modellversuch. An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an alle beteiligten Ortsgruppen! Darüber hinaus unterstützen auch der NABU Bundesverband, Saartoto und der Ornithologische Beobachterring Saar e.V. dieses Projekt mit Zuwendungen.

Im Blog wird es somit in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr Neuigkeiten geben. Die gesamte Webseite wurde bereits aktualisiert und überarbeitet. Ab 21.07. beginnt dann auch offiziell die Herbstzugerfassung und wir hoffen auf spannende Fänge. Es werden nach wie vor noch freiwillige Beringungshelfer gesucht (aushilfsweise bzw. Daueraufenthalte)! Wer Interesse hat, kann einfach unverbindlich mit uns Kontakt aufnehmen. Wir freuen uns auf alle Anfragen!

An dieser Stelle noch ein paar persönliche Worte: Ich freue mich riesig über diese Chance und blicke den neuen Aufgaben und Herausforderungen zuversichtlich und optimistisch entgegen.

Im Namen der Beringungs-AG,
Sebastian Kiepsch