Anfang August ist die Zeit, zu welcher der Rohrsänger-Durchzug einsetzt. Die Rohrsänger bilden eine Artgruppe, die typischerweise Feuchtbiotope besiedelt und diese auch als Rastgebiete auf ihren Zugwegen aufsucht. Die häufigsten Vertreter im IKEA-Biotop sind
Teichrohrsänger (
Acrocephalus scirpaceus) und
Sumpfrohrsänger (
Acrocephalus palustris). Schon seltener sind
Schilfrohrsänger (
Acrocephalus schoenobaenus) und
Drosselrohrsänger (
Acrocephalus arundinaceus), wobei ersterer im letzten Jahr vermutlich erfolgreich im Biotop gebrütet hat und letzterer alljährlich auf seinem Zug Station macht. Der "König der Rohrsänger" ist der
Seggenrohrsänger (
Acrocephalus paludicola), der als der seltenste Singvogel Europas gilt und von uns in den letzten beiden Jahren im Biotop als Rastvogel nachgewiesen werden konnte. Dies gilt es beim diesjährigen Herbstzug zu wiederholen.
Bei unserer ersten Beringungsaktion von 31.07. bis 03.08. konnten trotz des regnerisch-kalten Wetters bereits über 450 Vögel neu beringt werden.
Das Highlight dieser Fangaktion war 1 adultes Weibchen Drosselrohrsänger, welches am 02.08. morgens beringt wurde.
Weiterhin scheint der Durchzug der Teich- und Sumpfrohrsänger in vollem Gang zu sein bei fast 300 neu beringten Individuen.
Interessant ist die hohe Zahl der Schilfrohrsänger, mit insgesamt 19 (!!!) Exemplaren.
Erwähnenswert ist auch der Fang von 1
Eisvogel (
Alcedo atthis), 2
Orpheusspöttern (
Hippolais polyglotta), 1
Weidenmeise (
Parus montanus) und 1
Grünspecht (
Picus viridis), welche eher selten in den Netzen landen.
Darüber hinaus wurden auch die ersten beiden Vögel gefangen, die von fremden Beringungszentralen beringt wurden. Dies war zum einen ein adulter Teichrohrsänger und zum anderen eine adulte
Mönchsgrasmücke (
Sylvia atricapilla), in beiden Fällen wurden diese mit Ringen von ICONA Madrid beringt.
Nicht nur Rohrsänger nutzen die Schilfgebiete als Rastbiotop. Auch Schwalben, insbesondere
Rauchschwalben (
Hirundo rustica) und
Uferschwalben (
Riparia riparia) kommen abends ins Biotop und schlafen im Röhricht. Von beiden Arten gingen zusammen etwa 60 in die Netze, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein deutliches Plus!
In der nächsten Woche geht es bei uns weiter, mit hoffentlich besserem Wetter!
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